
AutoStore, ein Anbieter für intelligente Fulfillment-Lösungen und Robotertechnologie mit Spezialisierung auf automatisierte Lager- und Bereitstellungssysteme, hat kürzlich die Ergebnisse der dritten Auflage seiner Studie „State of Warehouse Management and Fulfilment 2025“ veröffentlicht.
Diese zeigt ein deutliches Bild: Die weltweite Lager- und Fulfillment-Branche präsentiert sich trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten krisenfest. Der Markt wächst bis 2030 jährlich um rund 8,1 Prozent und setzt zunehmend auf Automatisierung, um Effizienz und Resilienz zu steigern. Fast jedes der befragten Unternehmen nutzt dabei automatisierte Systeme.
Bei der Hälfte von ihnen sind wiederum mindestens 50 Prozent der Prozesse bereits automatisiert – mit wachsenden Installationen von AMR- und Cube-Storage-Lösungen. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel mit steigenden Arbeitskosten die zentrale Herausforderung. Infolge rückt die Optimierung des Durchsatzes auf Platz vier der wichtigsten Prioritäten.
Auch Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung: Energieeffizienz ist das führende ESG-Ziel für 2025, wobei über die Hälfte der Unternehmen gezielt in erneuerbare Energien investiert.
Fulfillment bleibt Engpass
Trotz eines rasanten Digitalisierungsschubs bleibt die effiziente Auftragsabwicklung eine der größten Herausforderungen für europäische Lager- und Fulfillment-Dienstleister. Während bereits 97 Prozent der Unternehmen Automatisierung einsetzen und der Anteil weitgehend automatisierter Prozesse stetig steigt, berichten 37 Prozent der Befragten in Europa von Schwierigkeiten im Bereich Fulfillment – ein deutlich höherer Wert als in anderen Weltregionen.
Durchsatzoptimierung klettert dabei auf der Prioritätenliste weiter nach oben: 93 Prozent betrachten eine bessere Performance als sehr wichtig oder extrem wichtig. Dennoch bleibt die gezielte Messung dieses Erfolgsfaktors oft aus. Der Wandel zu digitalisierten, automatisierten Strukturen ist deutlich spürbar, doch Geschwindigkeit und Effizienz im Fulfillment markieren weiterhin den entscheidenden Wettbewerbsfaktor für europäische Unternehmen.
So berichten in Europa überdurchschnittlich viele Befragungsteilnehmer von vollständiger Automatisierung (100 Prozent), während in Nordamerika noch fünf Prozent gänzlich ohne Automation arbeiten. Das belegt den Vorsprung von Europa bei hochentwickelten Systemen – insbesondere bei Cube Storage und AMR-Lösungen, die als effizienteste Technologien bewertet werden.
Hierzu meint Isabel Rocher, Senior Vice President Marketing bei AutoStore: „Unternehmen, die nicht in Automatisierung und smarte Technologien investieren, laufen Gefahr, im Wettbewerb zurückzufallen. Künftig werden Mensch und Maschine noch enger im hybriden Warehouse zusammenarbeiten. Dabei braucht die Branche einen ganzheitlichen Ansatz: Investitionen in Technologie müssen Hand in Hand mit gezielten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -qualifikation gehen.“
Energieeffizienz im Fokus
Steigende Energiepreise und ambitionierte Klimaziele stellen Unternehmen in Deutschland und Europa vor besondere Herausforderungen. Die Studie zeigt: Energieeffizienz rangiert erneut als wichtigstes ESG-Ziel in der Branche. Über die Hälfte der befragten Unternehmen setzt gezielt auf erneuerbare Energien und innovative Technologien, darunter Solarstrom und energieeffiziente Robotik, um den Stromverbrauch zu senken und regulatorische Auflagen zu erfüllen.
Besonders in Europa ist das Bewusstsein für Energieverbrauch, Emissionen und deren finanzielle Auswirkungen höher als in anderen Weltregionen. So werden nachhaltige Investitionen immer stärker als strategischer Wettbewerbsvorteil gesehen – für die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben ebenso wie für die Senkung laufender Betriebskosten und eine zukunftssichere Ausrichtung der Logistik.
Fachkräftemangel bleibt zentrale Herausforderung
Trotz technologischer Fortschritte bleibt der Arbeitskräftemangel in Deutschland und Europa ein zentrales Problem für Lager- und Fulfillment-Betreiber. Laut der Studie von Autostore sehen 39 Prozent der europäischen Befragten Personalengpässe als größte Herausforderung – noch vor steigenden Arbeitskosten (33 Prozent).
Gleichzeitig wird eine hohe Mitarbeiterproduktivität zwar als zweitwichtigste Priorität eingestuft, doch zentrale HR-Kennzahlen wie Mitarbeiterbindung rangieren abgeschlagen auf Platz 16 der meist getrackten KPI. Dieser Missstand verdeutlicht eine strategische Lücke: Während Automatisierung richtig vorangetrieben wird, fehlen vielen Unternehmen Prozesse zur nachhaltigen Personalentwicklung.
Eine erfolgreiche Zukunft erfordert daher nicht nur smarte Technologien, sondern auch gezielte Investitionen in Qualifizierung, Sicherheit und Motivation der Belegschaft.
Die AutoStore-Studie macht deutlich: Die Lager- und Fulfillment-Branche steht an der Schwelle zur nächsten Transformationsstufe. Automatisierung ist längst zum Standard geworden – doch wer langfristig erfolgreich sein will, muss Technologie, Produktivität und Nachhaltigkeit systematisch verzahnen.
Europas Unternehmen zeigen in vielen Bereichen bereits eine Vorreiterrolle, kämpfen zugleich aber mit strukturellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Fulfillment-Engpässen. Entscheidend wird sein, intelligente Systeme nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch als Hebel für Mitarbeiterbindung, Energieeinsparung und Zukunftssicherheit einzusetzen. Wer diese Balance meistert, wird den Takt der Branche mitbestimmen.
(Quelle: Autostore)
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